Dank der guten Zugverbindungen zwischen Deutschland und Frankreich, ist die Bahn eine sinnvolle Art, die Grande Nation ohne Stress, erschwinglich und schnell zu erreichen. Das gilt natürlich insbesondere für die Hauptstadt Paris, aber auch weiter entfernte Städte sind gut ins Streckennetz eingebunden.
Die Deutsche Bahn und die SNCF – Partner auf den deutsch-französischen Eisenbahnstrecken
Es besteht eine Kooperation zwischen dem französische Bahnunternehmen SNCF und der Deutschen Bahn, was für den Fahrgast konkret bedeutet: Es sind sowohl Fahrten mit dem deutschen Schnellzug ICE, als auch mit dem französischen TGV auf beiden Seiten (hier ein Vergleich der beiden Schnellzüge) – also online, am Fahrkartenautomat oder am Bahnhofsschalter – buchbar, bei der Deutschen Bahn sind die Fahrten aber meist ein wenig günstiger. Nur bei Fahrten mit dem Regionalzugverkehr in kleinere französische Städte könnte es sein, dass es sich um einen der deutschen Bahn unbekannten Auslandstarif handelt, der dann bei der SNCF gebucht werden muss.
Im Rahmen des „Sparpreis Europa“ können deutsche Reisende schon ab 39,90 Euro ins europäische Ausland, natürlich auch nach Frankreich, reisen, jedoch wird es nur selten bei diesen knapp 40 Euro bleiben, das Wörtchen „ab“ ist also ernst zu nehmen. Realistische Preise für eine Fahrt bis Paris liegen durchschnittlich – je nach Startbahnhof sowie Reise- und Buchungszeitpunkt – bei etwa 60 bis 90 Euro mit BahnCard.
Bei Komplikationen, hauptsächlich Verspätungen, haften – je nachdem, wo die Fahrt gebucht worden ist – beide Unternehmen, unabhängig davon, welche Züge betroffen sind.
Paris: Mit dem Schnellzug in die Stadt der Liebe
Paris ist von mehreren deutschen Großstädten aus ohne Umstieg direkt und innerhalb von wenigen Stunden erreichbar, zum Beispiel
- Köln – Paris (Fahrdauer: ca. 3,5 Stunden)
- München – Paris (Fahrdauer: ca. 5,5 Stunden)
- Frankfurt – Paris (Fahrdauer: ca. 4 Stunden)
- Stuttgart – Paris (Fahrdauer: 3 Stunden)
Mit Umstiegen und eventuellen längeren Wartezeiten ist Paris aber von so gut wie jedem Bahnhof aus erreichbar, schließlich sind auch die kleinsten Orte auf irgendeine Weise mit den großen, internationalen Bahnhöfen vernetzt.
Nach Paris fahren sowohl ICEs, als auch TGVs. In einigen Städten ist beides möglich und es bleibt dem Fahrgast überlassen, ob er oder sie lieber eine Fahrt mit dem ICE oder dem TGV bucht. Sprachkenntnisse müssen die Entscheidung nicht beeinflussen, denn in beiden Schnellzügen muss das Zugpersonal sowohl Deutsch, als auch Französisch sowie auch Englisch sprechen. Häufig haben die Mitarbeiter sogar ein so gutes Gespür für ihre Passagiere, dass sie sie sofort mit der richtigen Sprache ansprechen.
Viele Reisende beschreiben den TGV in der Standardklasse aber als sehr eng, mit wenig Beinfreiheit und Möglichkeiten zur Gepäckablage. Wer also viel Gepäck dabei hat, sollte vielleicht eher einen ICE buchen, falls das am jeweiligen Startbahnhof denn möglich ist, oder sich im TGV die erste Klasse gönnen.
Manch ein Zugreisender wird sich vielleicht wundern, weshalb der Zug, in welchem er unterwegs ist – egal ob TGV oder ICE – plötzlich schneller fährt, sobald er auf französischem Boden angekommen ist. Das liegt an den deutlich besseren und neueren Gleisen im französischen Schnellbahnstreckennetz, die das höhere Tempo ermöglichen. Die Schnellzüge geben dann mit bis zu 320 km/h so richtig Gas und halten vor Paris auch nicht mehr an.
Aufgrund dieses hohen Tempos gibt es, anders als bei ICE-Fahrten auf ausschließlich deutschen Strecken, eine Reservierungspflicht, das heißt, wer ein Ticket nach Frankreich kauft, bucht auch zugleich immer einen Sitzplatz dazu. Denn bei derartigen Geschwindigkeiten ist es nicht erlaubt, stehend im Zug mitzufahren. Natürlich ist diese Sitzplatzreservierungspflicht auch immer ein gewisser Komfort-Garant, denn niemand muss befürchten, stundenlang im Gang zu stehen. Andererseits: Wenn ein Zug mit Reservierungspflicht voll ist, dann ist er voll und es gibt keine Tickets mehr. Da aber die Nachfrage den Ticketpreis bestimmt, kann dies an sehr begehrten Tagen zu enorm hohen Preisen führen.
Unterwegs in Westeuropa mit dem Thalys
In Nordrhein-Westfalen, genauer genommen von den Städten Dortmund, Essen, Duisburg, Köln und Aachen aus, verkehrt noch ein anderer Schnellzug, der Thalys, bis nach Paris und darüber hinaus, zum Beispiel auch nach Marseille oder Valence. Auch ist der Thalys in Belgien und den Niederlanden unterwegs, seine Kernstrecke ist Brüssel – Paris. Hier fahren die diese zwei europäischen Hauptstädte verbindenden Züge halbstündlich und die Fahrt dauert nur knapp 1,5 Stunden.
Hinter dem Thalys stehen die Unternehmen Thalys International und THI Factory, beide Töchter der französischen Staatsbahn SNCF, und der Thalys basiert auch auf der Technik des TGV, ist mit ca. 200 km/h jedoch deutlich langsamer unterwegs.
Fahrten mit dem Thalys werden in der Regel von den Fahrgästen als recht angenehm empfunden, denn die Fahrtzeiten sind meist – aufgrund der begrenzten Region, die. vom Thalys abgefahren wird und dementsprechend nicht allzu weiten Strecken – nicht sehr lange. Außerdem ist die Modernisierung, die das Unternehmen in seinen Zügen in den Jahren 2009/2010 durchgeführt hatte, bis heute spürbar. Die Außenlackierungen wurden damals erneuert, ebenso wie die Innenausstattung und die Uniformen der Zugbegleiter. Auch ein neues Gastronomiekonzept gibt es seitdem. Noch heute, im Jahr 2018, wirken die Züge schön, neuwertig und nicht abgenutzt. In der ersten Klasse gibt es sogar kostenlose Speisen, Getränke, Tageszeitungen und WLAN.
Wichtig für deutsche Zugreisende zu wissen ist, dass seit 2013 keine Thalys-Fahrkarten mehr von der Deutschen Bahn vertrieben werden. Deshalb sollte der Ticketerwerb rechtzeitig eingeplant und angegangen werden. Tickets gibt es
- Für einen stattlichen Aufpreis von 25 Euro direkt im Zug
- Telefonisch (für einen Aufpreis von 9 Euro, falls die Fahrt auch online buchbar ist) oder online bei Thalys
- An allen Fahrkartenautomaten der SNCF in Frankreich sowie bei den Automaten der niederländischen und belgischen Staatsbahn
- Im Thalys Store&More an den Hauptbahnhöfen Köln, Aachen und Düsseldorf, jedoch ebenfalls gegen einen Aufpreis
- In einigen Reisebüros der von Thalys angefahrenen Städte
Hier finden Sie detaillierte Informationen wie Telefonnummern und Adressen zum Erwerb Ihrer Thalys-Fahrkarten.
Der Beitrag Mit der Bahn nach Frankreich: Reiseziele, Fahrtzeiten, Preise und mehr erschien zuerst auf Railfreak.