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Network Rail: Bahn-Privatisierung in Großbritannien auf dem Prüfstand

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Trotz vieler Wahlversprechen gibt es nur wenig Fortschritt im britischen Bahnverkehr. Vor allem der Norden des Landes fühlt sich auf dem Abstellgleis. Die Elektrifzierung von Bahnstrecken wie der TrannsPennine Line zwischen Manchester und Leeds sowie neue Hochgeschwindigkeitsstrecken standen in den Wahlprogrammen. Die Pendler, die in den Bummelzügen nur Stehplätze bekommen bleiben aber skeptisch, dass sich jemals etwas ändern wird. Betagte Loks, die einst Atommüll durch England fuhren, werden im Personenverkehr eingesetzt. In Schottland hat es erhebliche Probleme wegen unzureichender Planung und Qualitätssicherung gegeben.

Auch die Erneuerung des Bahnhofs London Bridge, des ältesten Bahnhofs der englischen Hauptstadt, entwickelte sich zum Millionengrab. 2 Millionen britische Pfund Strafe soll Network Rail für Verzögerungen zahlen. Das Office of Rail and Road (ORR) hatte etliche Planungsfehler festgestellt, die zu Verärgerung bei den Fahrgästen geführt hatten. Pendlerzüge der Southern and Govia Thameslink Railway hatten ihre Pünktlichkeitsvorgaben verfehlt und die London Bridge Station verfiel zur Jahreswende ins Chaos als Züge nicht in den Bahnhof einfahren konnten. Phil Hufton, Geschäftsführer der Sparte Network Operations, erwiderte daraufhin, dass im laufenden Jahr bereits 11 Millionen Pfund in Verbesserungen der Service-Leistungen sowie in die Infrastruktur der Teilnetze Southern und Thameslink investiert worden sein.
Ziel des Projekts „London Bridge Station Redevelopment“ ist es bis zum Jahr 2018 die Kapazität des Bahnhofs um 40 Prozent zu erhöhen. Dies soll mit Hilfe einer Umgestaltung der Gleisanlagen erfolgen. London Bridge Station wird dann neun Durchgangsgleise und sechs Kopfgleise haben, ein neuer Busbahnhof kommt hinzu. Das Gebäude selbst soll lichtdurchflutete Einkaufspassagen.
Pleiten, Pech und Pannen – die Verantwortlichen schieben sich die Schuld gegenseitig zu. Insgesamt ist man mit der Bahn-Privatisierung in Großbritannien unzufrieden. Jetzt soll Peter Hendy, der neue Boss von Network Rail, die Großprojekte in die Spur bringen.
Network Rail besitzt den Hauptanteil der Infrastruktur der ehemaligen staatlichen Bahngesellschaft British Rail, der von 1994 bis 2002 der Gesellschaft Railtrack gehörte: die gesamte Infrastruktur, bestehend aus den meisten Bahnhöfen und Strecken, jedoch nicht die Lokomotiven und Waggons. Während Railtrack ein gewinnorientiertes, börsennotiertes Unternehmen war, ist Network Rail nicht auf Gewinnorientierung ausgelegt.

Quellen:

Bildquelle:
dnmaaa @ photobucket.com

Der Beitrag Network Rail: Bahn-Privatisierung in Großbritannien auf dem Prüfstand erschien zuerst auf Railfreak.


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